Virenkrieg II: Skylla — Ein kleiner Vorgeschmack

Skylla 1In wenigen Wochen ist es soweit: Virenkrieg II: Skylla erscheint, die Fortsetzung von Virenkrieg. Hier rechts ist schon mal ein Entwurf des Covers zu sehen. Derzeit ist der Roman bei den Testlesern. Diese Textprofis prüfen ihn auf logische, inhaltliche und sprachliche Schwächen und versuchen außerdem, auch noch die letzten Rechtschreibfehler auszubügeln. Zwei Jahre habe ich an Skylla gearbeitet. Über eine Million Zeichen ist der Roman lang, in Wörtern: 157.000. Ein richtiger Schmöker, der hoffentlich viele Leserinnen und Leser finden wird. Hier kommt als kleiner Vorgeschmack ein Auszug vom Anfang des Romans.

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Weitere Leseprobe: eine entfallene Szene aus Skylla –> HIER.

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Virenkrieg II: Skylla (Leseprobe)

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Vorspann

Projekt Free Mind – Phase 1

Ziel: Verbreitung eines Bedrohungsszenarios und Schüren von Ängsten in der  Bevölkerung, um die Impfbereitschaft der Zielgruppe zu fördern

Operationsplan:
Stufe 1: Freisetzung von Pockenviren in Frankreich getarnt als islamistischer Anschlag (Umsetzung durch Spezialisten der External Affairs Division)
Stufe 2: Anstoßen einer Debatte in den USA über Biowaffen mit dem Ziel herauszustellen, dass es keinen Schutz vor Biowaffen gibt; Förderung des Angstszenarios auf den üblichen Wegen, z.B. Blogs, Talkshows, Think Tanks (Steuerung: Kommunikationsabteilung von SCOUT)
Stufe 3: Information an die Zielgruppe: Impfstoff Safe Harbour bietet Schutz vor Biowaffen (Steuerung: Internal Affairs Division; die Kollegen haben eine Liste mit rund 25.000 Namen von Personen erstellt, die geimpft werden sollen)

Übergang zu Projekt Free Mind – Phase 2

Auszug aus den SCOUT-Protokollen, April 2017

Ecklogo neu klein

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Prolog

 

12. Juni 2024

Amman, Jordanien

Aziz ließ sich mit dem Menschenstrom durch den Basar treiben, obwohl er eigentlich keine Zeit zu verlieren hatte. Er war bereits verspätet, und sein Kontaktmann mochte es nicht, wenn man ihn warten ließ. Doch es trieb Aziz wenig zu diesem Treffen. „Sofort!“, „Jetzt gleich!“, „Am besten gestern!“ Die amerikanische Hast und Wichtigkeit ging Aziz auf die Nerven! Er fühlte sich unter Druck gesetzt. Sogar zu Hause hatte er sich schon dabei erwischt, dass er sich fragte, ob er gerade überwacht wurde. Das ging allmählich zu weit. So hatte er sich das alles nicht vorgestellt. Im Palast gingen Gerüchte um, dass der Sicherheitsdienst verstärkt worden sei. Aziz musste vorsichtig sein. Daher hielt er lieber einmal mehr an Ständen des Basars an, um sich unauffällig nach Verfolgern umzusehen.

Allerdings hatte der Sicherheitsdienst all die Jahre nichts davon gemerkt, dass Aziz CIA-Informant war. Aziz war einer von drei Leibköchen des Königs, hatte aber nur selten persönlichen Kontakt zu Abdallah. Entsprechend dürftig waren die Informationen, die er seinem Kontaktmann bisher geliefert hatte. Abdallahs Lieblingsgerichte, Abdallahs Schonkost, die Allüren seiner verzogenen Söhne, hin und wieder auch die eine oder andere Intrige am Hof – trotzdem zahlte ihm die Agency harte Dollars. Geld, das er zu schätzen wusste. Das Leben war hart in Jordanien.

Hier und da schnappte er Gesprächsfetzen auf, während er durch den Basar schlenderte. Im Westen war es üblich, Meinungsumfragen zu machen, wenn Herrscher wissen wollten, was das Volk dachte. Das hatte Aziz zumindest gehört. In Jordanien dagegen ging man in den Basar. Hier wanderten nicht nur Waren und Geldscheine über die Tische der Händler, sondern auch Nachrichten und Meinungen. Aziz lauschte aufmerksam. Natürlich redeten die Händler über die Entführung der Queen Mary 2. Das Kreuzfahrtschiff fuhr zurzeit mit 4000 Menschen an Bord Richtung Bermuda. Die Händler befürchteten, dass es Militärschläge der Amerikaner geben könnte. Terrorismus war nie gut für die Geschäfte. Niemand hier war auf der Seite der Terroristen. Zugleich war die Spannung groß: Was hatten die Terroristen vor?

Das wichtigste Thema im Basar war jedoch die Konferenz von Amman, der Hohe Rat des Islam, die Schura, die gestern erste Ergebnisse ihrer Beratungen bekanntgegeben hatte – fast zur selben Zeit, als die Queen Mary 2 entführt worden war. Den Kaufleuten schien zu gefallen, was der König und seine geistlichen Berater verkündet hatten. Aziz hatte sich darüber noch kein Urteil gebildet. Einerseits empfand er Unbehagen bei dem Gedanken, dass ihm jemand sagte, wie er den Koran zu verstehen habe. Aziz machte sich lieber selbst ein Bild. Andererseits war der Islam für ihn eine Religion des Friedens. Das manifestierte sich schon in den ersten Worten des Koran, die eine Art Präambel waren:

„Im Namen Gottes, des barmherzigen Allerbarmers.“

Seit er lesen konnte, las er jeden Abend im Koran. Natürlich ging er zum Freitagsgebet und hörte sich die Predigten an, aber er stimmte nicht immer mit ihnen überein. Mancher Imam schien ihm zu sehr darauf aus, sich selbst zu profilieren. Doch Aziz hielt den Mund. Man musste vorsichtig sein mit der eigenen Meinung in Jordanien.

Nun war Aziz sicher, dass er nicht verfolgt wurde. Er steuerte den Treffpunkt an, eine Viertelstunde zu spät. Der Amerikaner machte sich nicht die Mühe, seine Ungeduld zu verbergen. Er wartete im Laden eines Teppichhändlers, verborgen hinter enormen Ballen von Teppichen, und war von der Frau des Händlers mit Tee versorgt worden. Sie verharrte im Hintergrund in einer Nische, während der Inhaber des Ladens einigen britischen Touristen, wie es schien, Teppiche anzudienen versuchte.

Wie immer, wenn sie sich trafen, konnte Aziz kaum seine Blicke vom blonden Haar des Agenten abwenden. Er selbst war einen Kopf kleiner und hatte die drahtigen, schwarzen Haare der Haschimiten, die sich bei ihm sofort zu kräuseln begannen, wenn sie länger als zwei Millimeter wurden. Aziz hasste sein Haar. Dagegen dieser Fluss heller Haare …

Trotzdem wollte Aziz nicht in der Haut dieses Mannes stecken. Das auffällige Muttermal am Nasenflügel entstellte ihn, fand Aziz.

„Na endlich“, knurrte Scott McGrewgious. „Ist dir jemand gefolgt?“

„Nein.“

„Die Antwort war richtig“, gab Scott grinsend zurück. „Hier ist dein Umschlag.“

Aziz rührte ihn nicht an. Er war dicker als sonst. Mehr Geld bedeutete, dass sie etwas von ihm wollten, was über das Übliche hinausging. Mehr Geld würde Aziz natürlich gefallen – aber hatte er die Zusammenarbeit nicht gerade noch beenden wollen? Was erwartete der Amerikaner von ihm, wofür er ihm einen solchen Batzen anbot?

„Wann hast du Abdallah gesehen?“, fragte der Agent.

„Du weißt, ich sehe ihn nicht oft“, antwortete Aziz. „Es ist ein halbes Jahr her. Er kam …“

McGrewgious winkte ab.

„Alte Geschichte. Bekannt. Was führt er mit seiner Initiative im Schilde?“

„Welcher Initiative?“

„Mit diesem islamischen Rat, dieser …“

„… Schura“, vollendete Aziz den Satz und musterte McGrewgious offen missbilligend. Er mochte es nicht, wenn sich jemand abfällig über den Islam äußerte. Der Tonfall des Agenten ließ keinen Zweifel daran, dass er die Schura für Unsinn hielt. Wie die meisten Westler, die nichts verstanden.

„Schura.“ McGrewgious nickte. „Danke. Das Wort war mir entfallen. Also, was will er damit?“

„Das ist doch offensichtlich“, murrte Aziz. Er hatte keine Lust, das Offensichtliche zu erklären.

„Also was?“

„Er will den Islam reformieren.“

„Ist das alles? Nur das?“

„Nur das?“, echote Aziz. „Das ist ein Mammutwerk! Den Islam kann man nicht einfach updaten wie das Betriebssystem eines Computers, denn er wurde offenbart.“

„Musst nicht gleich beleidigt sein“, sagte McGrewgious und grinste.

„Warum bin ich hier?“, fragte Aziz und versuchte, nicht eingeschnappt zu klingen. Er wollte sich vor diesem arroganten Mistkerl keine Blöße geben.

„Warum macht Abdallah das?“, fragte der Agent, ohne auf die Frage einzugehen. „Warum will er den Islam reformieren?“

„Er will dem Terror ein Ende machen. Du solltest dir vielleicht einfach mal die Rede anhören, die er am Schluss der Pressekonferenz gehalten hat. Es war eine gute Rede. Abdallah ist ein weiser Mann.“

„Du meinst, das ist sein wahres Ziel?“, fragte McGrewgious.

Aziz zuckte mit den Schultern.

„Ich wüsste kein anderes.“

„Ihr Muslime glaubt offenbar wirklich alles, was man euch erzählt.“ Der Agent schüttelte den Kopf. „Hat tatsächlich keiner von euch eine Idee, was Abdallah wirklich vorhaben könnte?“

Aziz erhob sich. Den Umschlag hatte er noch immer nicht angerührt. Es würde ihm wehtun, das Arrangement zu beenden, aber er war wütend und in diesem Moment entschlossen, es einfach zu tun.

„Setz dich wieder hin.“ McGrewgious klopfte mit der Fingerspitze auf den Umschlag. „Mich interessiert, was in den letzten Tagen im Palast vorgegangen ist.“

Aziz setzte sich wieder und berichtete – und diesmal hatte er wirklich etwas zu berichten, denn die Schura hatte im Palast getagt, und so hatte Aziz nicht nur viel Arbeit gehabt, um für alle zu kochen, sondern er hatte auch eine Menge aufgeschnappt. Der Palast hatte geschwirrt wie ein Bienenkorb. Gestern zum Beispiel war ein General namens Bassam al-Faris beim König gewesen.

„Bassam al-Faris?”, wiederholte Scott. „Es gibt in der jordanischen Armee keinen General dieses Namens.“

„Er war von der Islamischen Allianz.“

„Was für ein General war das?“

„Ich habe ihn nicht selbst gesehen.“

„Aber der Name ist sicher?“

„Ja.“

„Weitere Neuigkeiten?“

Aziz konnte kaum glauben, dass der Amerikaner noch nichts vom Besuch des Generals gehört hatte.

„Der König ist nach seiner Ansprache zu einer Reise aufgebrochen. Es hieß, er wolle mit seinen Söhnen zelten, auf die Art der Beduinen, im Wadi Rum, um Ruhe zu finden.“

„Zelten? Im Juni? Bei dieser Hitze?“ McGrewgious schüttelte den Kopf. „Wann ist er abgereist?“

„Gestern Nachmittag. Wir waren schon bei den Vorbereitungen für das Abendessen.“

„Klingt nach einer ziemlich spontanen Aktion. Hat es Alarm gegeben?“

„Nein.“

„Und dieser General Al-Faris – wann genau war der beim König?“

„Davor. Die genaue Uhrzeit weiß ich nicht.“

„Hat jemand den König gesehen, nachdem der General bei ihm war?“

„Vom Küchenpersonal keiner.“

Nun schienen dem Agenten die Fragen auszugehen. Er wirkte besorgt, während er das Gehörte überdachte. Dann nickte er und sagte:

„Okay. Die Sache ist rätselhaft, aber sie ist, wie sie ist. Hier ist dein Auftrag.“

Er griff in die Brusttasche seines Polo-Shirts, holte ein unscheinbares, verschlossenes Plastikröhrchen hervor und legte es auf den Umschlag.

„Das ist für den König“, sagte er. „Du musst dieses Pulver so im Palast verteilen, dass Abdallah damit in Berührung kommt. Ein bisschen auf das Besteck, mit dem er isst, auf die Armlehnen, auf die er sich stützt, oder auf den Rand des Deckels seiner privaten Toilette, auf die Tasten seines Computers … Dir wird schon etwas einfallen. Wichtig ist, dass der König mit den Fingern in Kontakt mit dem Pulver kommt. Das leere Röhrchen verschluckst du. Es wird sich in deinem Darm auflösen.“

„Was ist da drin?“

„Das muss dich nicht interessieren.“

„Ein Attentat also?“, fragte Aziz ungläubig. „Das mich selbst gleich mit erledigt?“

„Nein, dir geschieht nichts. Mein Wort drauf!“

Aziz gab sich keinen Illusionen darüber hin, was das Wort des Agenten wert war.

„Aber ich soll das Röhrchen runterschlucken“, beharrte er. „Es wird noch Gift darin sein.“

„Es ist kein Gift, und es kann und wird dir nichts anhaben. Es wirkt nur beim König, bei niemandem sonst.“ Scott klopfte wieder mit dem Finger auf den Umschlag. „Diese 5000 Dollar sind eine Vorauszahlung. Wenn du es durchgezogen hast, gibt es noch einmal 50.000 Dollar. Was sagst du dazu? Das ist doch eine hübsche Summe, oder?“

Aziz zögerte einen Moment.

„Warum ausgerechnet ich?“, fragte er.

„Weil du dicht genug an Abdallah dran bist.“

Aziz nahm den Umschlag und das Röhrchen und steckte alles ein. Was er heute abgeliefert hatte, mochte 5000 Dollar wert sein. 50.000 weitere Dollar – darüber musste er nachdenken.

(Ende der Leseprobe)

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Termine der Veröffentlichung

Virenkrieg II: Skylla erscheint als E-Book zunächst in drei Teilen in der Kindle-Edition bei Amazon. Einen Monat nach Erscheinen des letzten Teils erfolgt die Veröffentlichung als ePub-Komplettversion für alle Lesegeräte.

Teil 1 „Auf Messers Schneide“ (Kindle-Edition) — 21. April
Teil 2 „Ein letzter Blick“  (Kindle-Edition) — 28. April
Teil 3 „Das Böse kommt heim“ (Kindle-Edition) — 5. Mai

Virenkrieg II: Skylla komplett (ePub-Version) — 9. Juni

Die gedruckte Ausgabe erscheint Ende April/ Anfang Mai 2017.

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Von Lutz Büge stammen folgende E-Books und Bücher:

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Als E-Book und gedrucktes Buch:

Virenkrieg Cover 001Virenkrieg I.

Thriller von Lutz Büge (Printausgabe)

„Verehrte Herren, lassen Sie mich nun zum Punkt kommen. Welche Kriterien zeichnen ein echtes Killervirus aus? Ich glaube, es sind vier:
Erstens: Hohes Ansteckungspotenzial. Es kann leicht übertragen werden. Unübertroffen ansteckend ist das Pocken-Virus, aber auch Influenza-Viren wie H5N1 können das gut.
Zweitens: Hohe Sterbequote mit dem Potenzial, selbst das beste Gesundheitssystem zum Zusammenbruch zu bringen. Unübertroffen: das Marburg-Virus mit bis zu 90 Prozent Toten.
Drittens: Mieses Image. Unser Killervirus löst Panik aus und lässt das gesellschaftliche Zusammenleben zum Erliegen kommen.
Viertens: Kein Gegenmittel. Es steht kein Impfstoff zur Verfügung und es kann in der Eile auch keiner hergestellt werden. Im Idealfall sollte es sich also um ein unbekanntes Virus handeln, das noch nicht erforscht werden konnte.
Und damit kommen wir zum Kern dieser Veranstaltung, sehr geehrte Herren, denn ich hätte hier etwas für Sie, hier in diesem kleinen, unscheinbaren Hochsicherheitsbehälter …“
Auszug aus den SCOUT-Protokollen, März 2017

Böse? Das war erst der Anfang. Mehr gibt es –> HIER.

Virenkrieg – Erstes Buch. Roman. Ybersinn-Verlag Offenbach. Paperback.
440 Seiten. 14,90 €. ISBN: 9783981738803.
Im Buchhandel oder direkt beim Ybersinn-Verlag –> HIER.

Das E-Book gibt es für 9,99 € in allen gängigen Online-Shops. ISBN 9783844292503.
Oder in unserem Freund-Shop Epubli.de: –> HIER.

Ecklogo neu kleinMehr über alle Romane von Lutz Büge: –> HIER.

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2 Antworten auf Virenkrieg II: Skylla — Ein kleiner Vorgeschmack