Das Recken der Kirchtürme / La verticalité des clochers

Das Recken der Kirchtürme / La verticalité des clochers
Estaing (2005)

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Ganz Frankreich diskutiert über Kirchtürme, als hätte es keine dringlicheren Probleme. Feministinnen hatten es gewagt, das althergebrachte Kirchturmkonzept infrage zu stellen: Dieses zeuge von männlichem Größenwahn und sei zu nichts anderem gut, als die Glocken möglichst hoch zu hängen. Die Leiterin jener Architektinnengruppe (Ybersinn berichtete) muss sich inzwischen sogar sagen lassen, sie habe den letzten Sargnagel zum Untergang des Abendlandes geliefert: Wenn nicht einmal mehr Kirchtürme aufrecht stehen dürften … Da kommt ausgerechnet vom Fluss Lot — aus einer Gegend Frankreichs, von der niemand wusste, dass es dort überhaupt Kirchtürme gibt (geschweige denn Architekten) — ein Kompromissvorschlag: Wie wäre es, Kirchtürme weiterhin in tradierter Form und Höhe zu bauen, jedoch anschließend Hügelketten drumherum zu errichten?  Dann würde das Recken der Kirchtürme nur noch jene behelligen, die die Hügelkette bestiegen, und selbst dann sei es eher ein Recken zu einem hinauf und nicht über einen hinaus. Solche Hügelketten seien zudem oft hübsch anzusehen und daher gut geeignet, Abwechslung in unsere Innenstädte zu bringen, die vom übermäßigen Einsatz von unbelebten Baumaterialien wie Stein, Beton und Asphalt geprägt seien. Das Foto zeigt, dass dieses Konzept durchaus zu befriedigenden Lösungen führen könnte: Der Kirchturm ragt kaum über das Niveau der nahen Landstraße. Von Anmaßung oder gar Größenwahn keine Spur. Kann man sich Derartiges nicht wunderbar in Paris vorstellen? Ist das also die Zukunft des Kirchenbaus?

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Toute la France se préoccupe des clochers, comme si elle n’avait pas de problèmes plus urgents. Des féministes avaient osé égratigner le concept traditionnel du clocher : celui-ci témoignerait de la folie des grandeurs masculine et ne servirait à rien d’autre qu’à suspendre les cloches le plus haut possible. La responsable du dit groupe d’architectes (voir les éditions d’Ybersinn) doit même s’entendre dire, qu’elle a fourni le dernier clou du cercueil pour le déclin de l’Occident : si même les clochers n’ont plus le droit de se dresser …  Et là surgit précisément du Lot – une région de France dont on ignorait l’existence des clochers (sans parler d’architectes) – l’idée d’un compromis : que diriez-vous de continuer à construire des clochers avec la forme et la hauteur traditionnelles, mais ensuite de les entourer de chaînes de collines?  … De cette façon le fait que les clochers se dressent dans le ciel n’ennuierait que ceux qui grimperaient sur les collines, et même dans ce cas, les clochers se dresseraient plutôt vers la personne et non pas au-dessus d’elle. De telles chaînes de collines sont également souvent agréables à regarder et donc bien adaptées pour apporter la variété dans nos centres-villes caractérisés par l’utilisation excessive de matériaux inanimés tels que pierre, béton et asphalte. La photo montre que ce concept pourrait certainement aboutir à des solutions satisfaisantes : le clocher s’élève à peine au-dessus du niveau de la route départementale adjacente. Nulle trace d’orgueil ou de mégalomanie. Ne pourrait-on pas parfaitement s’imaginer une telle chose à Paris ? Serait-ce donc l’avenir de l’architecture ecclésiastique ?

(Estaing, Département Aveyron, Sommer / été 2005. Digitalfoto / Photo numérique.)

 

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