Osiris-Logbuch: Wiederbegegnung mit meinem Roman

Willkommen in meinem Osiris-Tagebuch!

Die Grafik rechts zeigt die ägyptische Göttin Maat. Sie hat „Ankh“ in der Hand, die Hieroglyphe für „Leben“. Die Göttin steht für ein zentrales Prinzip der altägyptischen Religion: die Wahrung und Mehrung des Bestehenden. Pharao war gut beraten, dieser göttlichen Forderung zu  genügen, denn nach seinem Tod wiegt Maat sein Herz  gegen eine Feder auf, um seine Verdienste um dieses  Prinzip zu bewerten. Davon hängt ab, ob er in das Leben nach dem Tod eintreten darf.

Wäre sowas nicht auch für uns sinnvoll, die wir heute leben? Auch wenn wir vielleicht nicht so religiös sind wie die Menschen im alten Ägypten – kümmern sich unsere Politiker:innen angemessen um die Wahrung und Mehrung des Bestehenden?

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Osiris-Logbuch 1: Wir legen ab!

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Mein Osiris-Logbuch (2): Wiederbegegnung mit meinem Roman

Mein früherer Verleger Joachim Bartholomae vom Männerschwarm-Verlag hat mich im Jahr 2011 mal gefragt, warum ich denn jetzt „so was“ schreibe. Also meinen Roman Der Osiris-Punkt. In dieser Frage schwingt eine Menge Verständnislosigkeit mit, aber ich war schlagfertig genug, ihm eine Antwort zu geben, auf die keine Erwiderung möglich war:  „Weil es mir Spaß macht.“ Was könntest Du als Verleger darauf auch zurückgeben? Dass der Autor, den Du früher verlegt hast, etwas schreibt, was ihm Spaß macht, das lässt sich wohl kaum kritisieren. Joachim war dann seinerseits nicht schlagfertig genug, um eine weitere Frage anzuschließen: Und warum macht Dir „so was“ Spaß? Das wäre viel schwerer zu beantworten gewesen. Heute würde ich sagen: Weil dieses „so was“ spielerisch und abenteuerlich ist, weil ich gern Geschichten erzähle und weil mich die großen Fragen der Menschheitsgeschichte interessieren. Aber ob ich damals auf diese Worte gekommen wäre?

Ich habe mir für das Jahr 2021 vorgenommen, mich endlich ernsthaft und konsequent wieder an meinen Ägypten-Zyklus zu setzen. Was dabei passiert, darüber will ich jeden zweiten Dienstag in meinem „Osiris-Logbuch “ schreiben. Natürlich musste ich nach jahrelanger Pause, in der dieser Stoff geruht hat, wieder ganz vorn anfangen. Das heißt: Alles noch mal lesen. Mit dem ersten Roman des Zyklus, Der Osiris-Punkt, bin ich fast durch, und ich darf melden, dass sich seit 2011 nichts geändert hat: Dies wieder zu lesen, hat ganz einfach Spaß gemacht!

Der Osiris-Punkt
Bisher nur erhältlich als E-Book

Ich werde mich hier natürlich nicht selbst loben. Allerdings habe ich diesen Roman im Jahr 2011 geschrieben, basierend auf einer Vorlage vom Anfang des Jahrtausends, und nach so langer Zeit ist es fast so, als würde ich jetzt den Roman eines anderen lesen.

Daher gleich eine Anmerkung: Nachdem ich nun ein klares Konzept für den gesamten fünfbändigen Romanzyklus habe, ist auch schon klar, dass es Änderungen an den beiden bereits veröffentlichten Romanen geben wird. Unter anderem wird die Romanhandlung ins Jahr 2013 verlegt, und die Karriere des jungen Archäologie-Quereinsteigers Theo Magenheim muss um ein paar Facetten bereichert werden, um sie besser verständlich zu machen. Das wird auch die Lords of Carnavaughn betreffen. Ich werde in weiteren Logbuch-Einträgen darüber berichten, was geändert wird, denn ich möchte nicht, dass jemand glaubt, sie oder er müsse sich das E-Book mit diesen Änderungen erneut runterladen bzw. es noch einmal kaufen.

Ziel dieser Überarbeitung, die auch den Roman Der hölzerne Pharao betreffen wird, ist es, recht bald mit dem Druck der Romane zu beginnen. Aber so ein Terminus wie „recht bald“ ist natürlich dehnbar. Es geht hier um fünf Romane, von denen zwei noch nicht geschrieben sind und der mittlere, Drovettis Tagebuch, gerade in meiner mentalen Dauerschleife hängt. Anders ausgedrückt: Ich bin damit trotz ernsthafter Versuche im Jahr 2020 nicht vorangekommen. Also Neustart, alles auf Anfang.

Ach ja, noch mal zum Thema „Spaß“: Der Osiris-Punkt kommt mir jetzt wie eine fast irrsinnige Räuberpistole vor. Der Roman vereint historische und archäologische Fakten mit einer Geschichte, in der viel von „Indiana Jones“ anklingt. Steven Spielberg und George Lucas haben sich in den berühmten Filmen der „Indiana-Jones“-Reihe von denselben historischen Figuren inspirieren lassen wie ich für Der Osiris-Punkt und dessen Fortsetzungen: Der Filmbösewicht René Belloq aus „Jäger des verlorenen Schatzes“ ist einem gewissen Bernardino Drovetti wie aus dem Gesicht geschnitten. Dieser Monsieur Drovetti war am Beginn des 19. Jahrhunderts französischer Konsul in Kairo und hat sich mit dem deutlich bekannteren Giovanni Belzoni einen Wettlauf um ägyptische Altertümer geliefert, der legendär wurde.

Diesen historischen Spuren wirst Du auch in Der Osiris-Punkt und dessen Fortsetzungen begegnen. Und was das alles mit der Maat zu tun hat, der Du eingangs begegnet bist, das wird sich ebenfalls noch zeigen. Logbuch-Einträge wie diese schweifen eben manchmal ein bisschen ab.

Und nun zum Schluss ein Gruß, der die bretonische Detektivin Gisèle Cochevelou zitiert. Sie taucht in meinen Ägypten-Romanen erstmals in Der hölzerne Pharao auf. Weitere Auftritte sind vorgesehen. Sie sagt nicht Tschüss, Auf Wiedersehen oder Adé, sondern:

Naoned.