Gründlich zugemauert / Bien muré

Gründlich zugemauert / Bien muré
Montfort (2005)

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In der Grotte unter dem Schloss Montfort, das malerisch über der Dordogne thront, befindet sich einer Legende zufolge eine uralte Kapelle. Dort soll, so wird erzählt, seit ältester Zeit das iPhone von Jesus in einem schlichten Reliquienschrein aufbewahrt werden. Das Heiligtum wurde im 14. Jahrhundert zugemauert, weil der Herr von Montfort an einer Zerrüttung der Nerven litt: Er konnte den Klingelton („I will survive„) nicht mehr ertragen, der dreimal täglich erklang, tagein, tagaus, Jahr für Jahr. Heute kennt niemand mehr die genaue Lage der Kapelle, so gründlich wurde sie zugemauert. Doch an ganz besonders stillen Tagen, wenn keine Autos fahren, keine Kühe muhen, der Wind schweigt und selbst die Sonne aufgehört hat zu lachen, kann man dort noch heute hören, wie tief im Felsen „I will survive“ erklingt, ganz leise, wie aus großer Ferne. Im Jahr 2005 wagte sich erstmals ein Forscherteam in die Grotte, deren Betreten eigentlich wegen Einsturzgefahr verboten ist. Es lockte die Aussicht auf Entdeckung einer Akku-Technologie, die Energie für 2000 Jahre speichern kann. Außerdem wollte man herausfinden, wer da immerzu anrief. Bis zuletzt stand das Team in Funkkontakt mit seinem Basislager am Ufer der Dordogne. Zeitweise entstand Aufregung, als die Forscher tief in der Grotte etwas zu hören meinten und sich auf den Weg machten, um die Sache zu untersuchen. Dann brach der Kontakt ab. Keiner der Forscher kehrte zurück. Eine genaue Untersuchung der Aufnahmen erbrachte, dass da tatsächlich ein Geräusch zu hören war, das allerdings eher wie „Y.M.C.A.“ klang. Ganz leise, wie aus großer Ferne.

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Selon la légende, dans la grotte sous le château de Montfort surplombant pittoresquement la rivière Dordogne, se trouve une ancienne chapelle. Selon les dires, on y conserverait dans un modeste reliquaire depuis des temps immémoriaux, l’iPhone de Jésus. Le sanctuaire a été muré au XIVe siècle parce que le seigneur de Montfort souffrait d’une dépression nerveuse : il ne supportait plus d’entendre quotidiennement trois fois par jour, année après année la sonnerie („I will survive“). Aujourd’hui, plus personne ne connaît l’emplacement exact de la chapelle, tellement elle a été bien murée. Mais certains jours particulièrement calmes quand aucune voiture ne circule, aucune vache ne meugle, quand le vent s’est calmé et quand le soleil a cessé de taper, on peut toujours entendre sortir tout doucement et de très loin dans la profondeur des roches „I will survive“. En 2005, une équipe de chercheurs a osé pour la première fois pénétrer dans la grotte dont l’entrée est interdite au public en raison du risque d’effondrement. Les chercheurs étaient attirés par la perspective de découvrir une technologie de batterie capable de stocker de l’énergie depuis 2000 ans. En outre, ils voulaient savoir qui appelait sans cesse. Jusqu’aux derniers instants l’équipe était en contact radio avec le camp de base sur les rives de la Dordogne. Par moments l’excitation gagna l’équipe lorsque les chercheurs crurent entendre quelque chose profondément dans la grotte et se mirent en chemin pour le découvrir. Puis le contact a été interrompu. Aucun des chercheurs n’est revenu à la surface. Un examen attentif des enregistrements a permis de déterminer que des sons ont été effectivement entendus, cependant ils ressemblaient plutôt à  „Y.M.C.A.“. Très doucement, comme venant d’une très grande distance.

(Montfort, Département Dordogne, été 2005.Photo numérique.)

 

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