Die Mutter der Verschwörungstheorien

cover-ebookIn wenigen Monaten ist es soweit: Die Sperrfrist für die JFK-Akten endet. Ursprünglich bis zum Jahr 2039 weggeschlossen, werden diese historischen Dokumente im Lauf des Jahres 2017 für die Öffentlichkeit freigegeben — es sei denn, US-Präsident Barack Obama verlängert die Sperrfrist. Er hat es in der Hand: Erfährt die Menschheit, was am 22. November 1963 in Dallas wirklich geschah? Verschwörungstheoretiker bibbern schon, denn ihnen könnte ein beliebtes Thema genommen werden. Das Attentat auf den beliebten Präsidenten war immer gut für einen Bestseller. Ist damit nun bald Schluss?

Am 15. September 2016 erschien der Kurzroman Die JFK-Akten von Lutz Büge in der Serie Virenkrieg Sidelines als E-Book. Als gedrucktes Buch erschien der Roman am 1. Dezember. Er ist im Buchhandel erhältlich. Bestell unseren Newsletter oder folge Lutz Büge auf Facebook., um immer auf dem Laufenden zu sein.

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Die Mutter der Verschwörungstheorien

Kein Attentat der neueren Zeit hat die Fantasie der Menschen mehr beschäftigt als das auf John F. Kennedy am 22. November 1963 in Dallas/Texas. Der junge US-Präsident starb, als ihm während einer Fahrt im offenen Wagen der halbe Kopf weggeschossen wurde. Als Attentäter wurde ein Mann namens Lee Harvey Oswald identifiziert, der seitdem als Prototyp des verwirrten Einzeltäters gilt. Eine rasch nach dem Attentat einberufene Untersuchungskommission, die Warren-Kommission, kam ebenfalls zu diesem Ergebnis. Darüber wurden viele Bücher geschrieben und endlose hitzige Debatten geführt. Doch solche Einschätzungen können sich offenbar ändern: „Heute“, so kann man auf Wikipedia nachlesen, „herrscht die Ansicht vor, dass die Kommission keine unvoreingenommene und ergebnisoffene Untersuchung des Falles leistete“.

Dasselbe kann man natürlich auch von vielen Autoren sagen, die sich mit dem Attentat befassten — den Autor dieser Zeilen eingeschlossen. Allerdings ist es nicht meine Aufgabe als Autor, unvoreingenommen zu sein. Im Gegensatz zu einer Untersuchungskommission. Doch es ging der Warren-Kommission wohl weniger darum, das Attentat tatsächlich aufzuklären. Über die wahren Motive der Kommissionsmitglieder kann man nur spekulieren, denn sie sind längst alle tot. Kennedys Nachfolger im Amt des US-Präsidenten, Lyndon B. Johnson, soll von der Furcht vor einem Dritten Weltkrieg getrieben worden sein, hätte die Kommission herausgefunden, dass beispielsweise Fidel Castro hinter dem Attentat steckte. Wo solche Motive im Raum stehen, ist echte Aufklärung kaum möglich.

Der Stoff, von dem Autoren zehren

Angesichts der unbefriedigenden Ergebnisse der Kommission darf es niemanden wundern, wenn sich die Weltöffentlichkeit einen eigenen — und damit anderen — Reim auf die Ereignisse zu machen versuchte. Wo so viel Platz für Spekulationen gelassen wird, wuchern Verschwörungstheorien natürlich ins Kraut. Viele Autoren haben sich daran beteiligt. Ich bin eher zurückhaltend: Verschwörungstheorien sind dann sinnvoll und berechtigt, wenn sie dem Geschehen jenes Quäntchen an Gehalt hinzufügen, das es abrundet und verständlich macht. Anders ausgedrückt: wenn sie aufklärerisch wirken. Heutzutage werden Verschwörungstheorien jedoch vielfach dazu eingesetzt, Ängste zu bedienen und zu befeuern. Sie haben sogar Einzug in staatliche Propaganda gehalten, wie beispielsweise an der Rhetorik des russischen Präsidenten Wladimir Putin abzulesen war, der hinter dem Versuch, die russische Mannschaft von den Olympischen Spielen in Rio auszuschließen, eine Verschwörung des Westens gegen Russland vermutete. Unbekannt ist, ob er dies selbst glaubte. Niemand weiß, ob seine Landsleute dies glaubten. Jedenfalls hat Putin Feindbilder zu bedienen versucht.

Das Attentat auf John F. Kennedy liegt nun 53 Jahre zurück, und es scheint inzwischen nur noch wenig mit der Realität unserer Tage zu tun zu haben. Wie eng der Zusammenhang zwischen Damals und Heute ist, wird sich wohl im Lauf des Jahres 2017 zeigen, wenn die letzten JFK-Akten veröffentlicht werden, die bisher noch geheim gehalten wurden. Werden wir nun endlich erfahren, was 1963 wirklich geschehen ist?

Kein Ende der Verschwörungstheorien

Ich bin da skeptisch. Ich glaube weder, dass die unveröffentlichten Dokumente die Täterschaft Oswalds letztgültig beweisen werden, noch dass sie eindeutige Hinweise auf eine Verschwörung gegen Präsident Kennedy liefern werden. Vielleicht werden ein paar Details aufgedeckt, doch die, so vermute ich, werden eher Anlass zu weiteren Spekulationen geben. Wenn nämlich mit der Veröffentlichung dieser geheimen Dokumente das Ziel verfolgt würde, endlich Klarheit in die Sache zu bringen, warum sollen dann die Fotos und Röntgenbilder von der Autopsie der Leiche anscheinend nicht mit veröffentlicht werden? Zur Erinnerung: Der Warren-Kommission wurden seinerzeit Bilder von der Autopsie vorgelegt, die einen unversehrten Schädel Kennedys zeigten. Die Fälschung kam erst 1996 ans Licht, als der Fotograf, der die Originalbilder 1963 gemacht hatte, mit eidesstattlicher Versicherung aussagte, jene Bilder vom unversehrten Schädel seien nicht die Originale. Wo diese sind, ist bis heute unklar. Bei den Bildern, die 2017 nicht zugänglich gemacht werden sollen, handelt es sich also um die mutmaßlichen Fälschungen. Soll möglicherweise verhindert werden, dass sie tatsächlich als Fälschungen entlarvt werden? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum macht man sie dann nicht zugänglich?

Es wird also weitergehen mit den Theorien um den Tod des Präsidenten, und die Veröffentlichungen der bisher noch geheimen Dokumente wird keine endgültige Klarheit bringen. Ich beteilige mich an diesem Zirkus mit einem Kurzroman, der die Thematik meines Virenkrieg-Zyklus‘ berührt: Die JFK-Akten erzählt die fiktive Geschichte dieser Dokumente, die teilweise Staatsgeheimnisse sind. Das wird so manchen wundern, der hinter Virenkrieg Science Fiction vermutet. Nein, liebe Leute, es handelt sich um Science Faction. Dicht genug an der Wirklichkeit, um jederzeit möglich zu erscheinen, und trotzdem fiktiv auf der Basis dessen, was wissenschaftlich und technologisch denkbar und machbar ist.

Daher lasst mich hinzufügen: Alle Figuren in Die JFK-Akten sind frei erfunden. Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt. Auf nicht mehr lebende Personen hingegen — und auf ihren möglicherweise guten Ruf — kann keine Rücksicht genommen werden. Querverbindungen zu den Romanen meines Virenkrieg-Zyklus‘ sind selbstverständlich beabsichtigt, aber Die JFK-Akten kann völlig unabhängig vom Romanzyklus gelesen und verstanden werden. Kenneth Fitzgerald, der Archivar aus Die JFK-Akten, wird geneigten LeserInnen in Incubus — Virenkrieg III wiederbegegnen, ebenso Diane Arnsworth, die Journalistin. Dem geheimnisvollen Evan hingegen kannst Du schon in Virenkrieg — Erstes Buch begegnen.

Mehr zu Virenkrieg — Erstes Buch –> HIER.

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Das Kennedy-Attentat oder: Die Geschichte schreibt immer der Sieger (15.9.2016) –> HIER.
Die JFK-Akten ist als Buch erschienen (25.11.2016). Lesen: –> HIER.
Glaubwürdigkeit, Realismus und Fiktion (8.12.2016). Lesen: –> HIER.

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Kurzroman. Buch und E-Book.

Buch: Paperback. Ybersinn-Verlag Offenbach. ISBN 9783981738858. 136 Seiten. 7,90 Euro. Bestellung direkt beim Verlag: –> HIER.

E-Book: Ybersinn-Verlag Offenbach. ISBN: 9783981738841. Ca. 90 Seiten. 1,49 Euro.
In allen gängigen E-Book-Shops, z.B. bei unserem Direkt-Verteiler Feiyr.com: –> HIER.

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Von Lutz Büge stammen folgende E-Books und Bücher:

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