„Skylla“, das böse Baby

Virenkrieg Cover 001Dies ist wieder einer jener feierlichen Momente, die ich so liebe: Ich darf die Geburt eines neuen Romans verkünden! Ja, Virenkrieg hat ein Schwesterchen bekommen, ach was, eine ausgewachsene Schwester. Gestern habe ich den Schluss fertiggestellt. Und jetzt will ich ein bisschen übers Schreiben schreiben.

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Mehr über Virenkrieg –> HIER.

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Skylla, das böse Baby

„Mach schon, ich bin so gespannt… Tolle Unterhaltung mit sehr hohem Nährwert“, schrieb mir Anfang 2015 Rüdiger aus Hamburg, nachdem er „Virenkrieg“ gelesen hatte. „Danke für die tollen Lesestunden.“ So was liest man als Autor natürlich gern. Und doch hat es gedauert, bis Skylla fertig wurde, die Fortsetzung von Virenkrieg – Erstes Buch. Wenn ich diesen neuen Roman in aller Kürze charakterisieren soll, dann würde ich sagen: Skylla ist ein richtig böses Baby geworden, hinterhältig und durchtrieben. Doch zugleich zeigt Skylla eine ordentliche Portion Optimismus: Die Welt könnte eine bessere werden. Zum Beispiel dann, wenn Joey Calderon, Spross des Kennedy-Clans, der nächste US-Präsident wird. Wenn er nicht vorher Opfer eines Skylla-Attentats wird.

Skylla 1Worum geht’s? Ich will natürlich nicht zu viel verraten, aber ein bisschen Spoilern wird erlaubt sein, denke ich. Es geht um das perfide Biowaffen-System Skylla & Charybdis, mit dem man politische Attentate durchführen kann, ohne dass ein Attentäter vor Ort sein muss. Biowaffen-System deswegen, weil diese Waffe in zwei Stufen wirkt. Mit Charybdis, einem Bakterium, wird das anvisierte Opfer vorab „markiert“. Anschließend kommt Skylla zum Einsatz, ein ziemlich bösartiges Virus, das beim markierten Opfer — und nur bei ihm — einen Mega-Herzinfarkt verursacht.

Eine richtig kranke Sache also. Wer denkt sich so was aus? Falls Du darüber mehr erfahren willst, lege ich Dir meinen Roman Virenkrieg ans Herz. Er sei Dir sogar dringend empfohlen, falls Du auch Skylla lesen willst, denn ohne Virenkrieg wirst Du Skylla kaum richtig genießen können. In dem Roman geht es unter anderem darum, dass der Präsidentschaftskandidat Calderon vor Skylla, dem Mördervirus, gerettet werden muss, damit die Welt (vielleicht) ein besserer Ort werden kann. Wie heißt es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Du wirst Jan Metzner wiederbegegnen, dem tragischen Opfer einer tückischen Intrige. Auch die Geschichte von Michael Schwartz, dem Whistleblower, wird weitererzählt ebenso wie die von Justin Darkwater, dem Biowaffen-Ingenieur mit indianischen Wurzeln. Außerdem treten neue Charaktere auf. Du wirst Detective Hillary Landsdale vom Seattle Police Department begegnen, die in einem immer heikler werdenden Mordfall ermittelt. Und ein eigener Handlungsstrang ist Phil Schwartz jr. gewidmet, dem jüngeren Bruder von Michael, der für den Präsidentschaftskandidaten Calderon Reden schreibt.

Wie Du siehst, hat Isabella V. Galanty bereits ein Cover entworfen. Ich finde es sehr gelungen. Was meinst Du dazu?

Aber was heißt schon „fertig“?

Habe ich da oben wirklich geschrieben, dass Skylla „fertig“ sei? So läuft das natürlich nicht. Skylla ist erst dann fertig, wenn der Roman veröffentlicht wird. Bis dahin wird daran gearbeitet. Was jetzt fertig wurde, ist so etwas wie eine Zweitfassung. Sie beruht auf der Erstfassung aus den Jahren 1999 und 2000, als ich den Vorgänger des Virenkrieg-Zyklus‘ schrieb, und sie ist noch lange nicht die Endfassung. Schon beim Schreiben sind mir zahlreiche Defizite aufgefallen, die nun alle nach und nach beseitigt werden. Die Entstehung eines solchen Romans ist ein Wachstumsprozess, dem man irgendwann mit der Veröffentlichung ein abruptes Ende setzen muss. Sonst hört das nie auf. Es gibt immer etwas nachzubessern oder nachzutragen. Eine solche Geschichte wächst, während man daran schreibt. Sie wird dichter, komplexer, es gibt viele lose Enden, die berücksichtigt werden wollen. Und es ging mir übrigens auch bei Skylla wieder so wie beim Vorgänger Virenkrieg: Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass ich diesen Mammutstoff niemals bewältigen werde.

KennedyDoch nun ist es geschafft. Skylla ist zwar noch nicht fertig, aber der Stoff ist bewältigt. Das ist mehr als die halbe Miete. Es gibt die losen Enden, die ich so liebe und die zur Fortsetzung Incubus führen (mehr dazu –> HIER). Und trotzdem ist Skylla ein abgeschlossener Roman, vor allem im Zusammenhang mit Virenkrieg – Erstes Buch. Es gibt diesmal sogar so etwas wie ein Happy End. Aber daran muss noch gefeilt werden.

Hier links siehst Du den Anfang als Screenshot, so wie er bisher vorgesehen ist. Dem folgen zwei Prologe, bevor der eigentliche Roman losgeht. Mit knapp 1.100.000 Zeichen ist Skylla länger als Virenkrieg. Für die Veröffentlichung als E-Book ist das kein Problem, aber falls daraus ein gedrucktes Buch werden soll — was ich natürlich hoffe –, muss das Skript um rund 200.000 Zeichen gekürzt werden. Nun steht aber zunächst die Überarbeitung an. Alles noch einmal durchgehen, die beobachteten Lücken füllen, ausbessern, Korrekturen anbringen — und dann liegenlassen. Im Januar 2016 werde ich Skylla nicht anfassen. Ich will den Roman sogar zu vergessen versuchen. Ich hoffe, dass ich dann schon an Incubus schreibe. Und Ende Januar knöpfe ich mir Skylla noch einmal zur Endbearbeitung vor. Danach kriegen ihn meine Testleser. So sieht der Arbeitsplan der nächsten Monate aus. Immer etwas zu tun!

PinboardEin aberwitziges Storyboard

Vor ziemlich genau zwei Jahren, am 20. November 2013, habe ich erste Skizzen zu Skylla angefertigt. Ihnen folgte bald ein erstes Storyboard, das Du hier rechts sehen kannst. Doch dabei blieb es nicht. Diesmal musste ich wirklich strukturiert vorgehen, um keines der vielen losen Enden aus Virenkrieg zu übersehen. Das Storyboard wuchs und wuchs, und vor allem im Frühjahr 2015 gab es Phasen, in denen ich glaubte, dass dieser Roman niemals das Licht der Welt erblicken wird. Ich habe dann einfach mal zwei Monate was anderes gemacht. Die heiße Phase der Skylla-Entstehung begann im Juni 2015, und am 11.11.2015 konnte ich meinen Freundinnen und Freunden auf Facebook melden: „Es ist geschafft.“ Aber es war nicht so wie mit Virenkrieg, wo ich die komplette zweite Hälfte vom Beginn der Entführung der Queen Mary 2 an in nur drei Wochen geschrieben habe. So etwas möchte ich auch nicht mehr erleben. Ich muss damals auf meine Umwelt wie ein Zombie gewirkt haben.

Das Romanmonster

Alle Autoren und Autorinnen kennen dieses Verzweifeln, wenn der Stoff sich nicht so beugen lässt, wie man sich das mal vorgestellt hat. Alle Lebenspartnerinnen und -partner dieser schrägen Leute haben mein volles Mitgefühl. Wir sind in solchen Phasen kaum auszuhalten. Manche Autoren schreiben 20 Jahre an einem Roman. Skylla ist in nur knapp zwei Jahren entstanden. Bis zur Veröffentlichung werden es zweieinhalb sein. Das ist eine verdammt kurze Zeit für ein solches Romanmonster, dem — so hoffe ich zumindest — die Anstrengungen der Entstehung schließlich nicht mehr anzumerken sein werden.

Skylla ist ein Schmöker geworden, ein richtig dickes Ding — und etwas sehr Eigenes. Die Besonderheit: Der dramaturgische Höhepunkt liegt in der Mitte des Buches, nicht, wie es sich eigentlich gehört, am Schluss. Ich hoffe sehr, dass das funktioniert. Ein dramatischer Spannungsaufbau, dann ein Showdown, folgend ein gewisses Plätschern mit erneutem Spannungsaufbau bis zum Schluss mit einem (diesmal eher sanften) Cliffhanger — das ist ein wenig riskant. Aber Skylla ist Teil 2 eines Romanzyklus‘, der insgesamt fünf Teile haben wird (die weiteren Teile: Incubus, Evan und McWeir, alles Arbeitstitel). Skylla ist daher von Anfang an nicht dazu vorgesehen, völlig allein zu funktionieren. Am Ende wird die Frage stehen: Funktioniert Skylla im Gesamtgefüge des Virenkrieg-Zyklus‘? Und ich hoffe doch sehr, dass die Antwort dann lauten wird: Aber hallo! Wenn man alle fünf Teile hintereinander lesen kann, ist so was wie ein Finale mitten im Roman vielleicht sogar richtig toll.

Veröffentlichung

Skylla wird im Frühjahr 2016 zunächst als E-Book in drei Teilen in der Kindle-Edition auf Amazon veröffentlicht.  Kurz darauf bringt der Ybersinn-Verlag den Roman in der Vollversion als ePub für alle anderen Lesegeräte wie beispielsweise den Tolino — zum Preis von 9,99 Euro. Ob es eine gedruckte Version geben wird, hängt von den Verkaufszahlen des E-Books ab, aber es scheint im Bereich des Möglichen, dass Skylla im Herbst 2016 als gedrucktes Buch erscheint. Informationen über das Konzept des Ybersinn-Verlags gibt es –> HIER.

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Von Lutz Büge stammen auch diese E-Books und Bücher:

Produktion 2015 02

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