Sinnvolle Verwendung / Utilisation judicieuse

Sinnvolle Verwendung / Utilisation judicieuse
Saint-Rémy-de-Provence (2014)

092 zur Veröffentlichung

Die Seifenherstellung hat in Frankreich eine zweitausendjährige Tradition. Was aber selbst viele Franzosen nicht wissen: Es hat ein Weilchen gedauert, bis ihre Vorfahren etwas Sinnvolles mit der Seife anzufangen wussten! Als außergewöhnlich sinnliches Volk versuchten sie natürlich zuerst, sich die Seife kulinarisch nutzbar zu machen. Das führte relativ zügig dazu, dass die Fähigkeiten der Seife als Abführmittel entdeckt wurden. So weit, so gut. Die Franzosen entdeckten auch, dass Seife in Verbindung mit Wasser schäumen kann, wenn man sie reibt, aber der Absatz von schäumenden Softdrinks auf dieser Basis tendierte nach stürmischem Start schnell gegen Null. Schließlich aber fanden die Franzosen eine sinnvolle Verwendung für die Seife: Sie stellten sie auf Märkten aus und taten so, als handle es sich um etwas Wunderbares. Die Touristen kauften ihnen das Zeug natürlich unbesehen ab, und die Franzosen selbst konnten endlich auf Duschgel umsteigen.

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Gisèle hasste es, am Anfang eines Falles zu stehen. Als nächsten Schritt würde sie den Klingelknopf betätigen und damit zulassen, dass der Fall Macht über sie bekam. Es würde völlig harmlos damit beginnen, dass sich die Tür vor ihr öffnen und man sie in das Archiv einlassen würde. Man würde ihr alles Material bringen, nach dem sie verlangte, und schon würde sie sich in diesen neuen Fall vertieft haben, und er würde kein neuer Fall mehr sein, sondern ein Fall in Bearbeitung. Es war alles so durchschaubar, so logisch, so überraschungsfrei. Gisèle hasste solche Kausalketten – vor allem jene, die in einen Fall hineinführten, weniger jene, die wieder aus ihm hinausführten. Sie wurde wohl alt. Früher war es genau anders herum gewesen, früher hatte sie die Kausalketten gehasst, die aus einem Fall herausführten und so den Spaß beendeten. Gisèle hasste auch das Alter.

Der hölzerne Pharao

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La fabrication de savon a une tradition vieille de deux mille ans en France. Mais ce que même de nombreux Français ne savent pas, c’est qu’il a fallu un certain temps avant que leurs ancêtres sachent faire quelque chose d’utile avec le savon! En tant que peuple exceptionnellement épicurien, ils ont d’abord cherché une utilité culinaire au savon. Ainsi on a découvert assez rapidement les propriétés laxatives du savon. Jusqu’ici, tout va bien. Les Français ont également découvert que le savon peut mousser en combinaison avec de l’eau, quand on le frotte, mais après un début prometteur, les ventes de boissons effervescentes à base de savon ont eu tendance à chuter rapidement. Cependant, les Français ont fini par trouver un bon usage pour le savon: ils l’ont exposé sur des étals de marché et ont fait croire qu’il s’agissait de quelque chose de merveilleux. Les touristes ont acheté bien sûr à l’aveugle ce truc, et les Français eux-mêmes avaient enfin réussi à passer au gel douche.

(Saint-Rémy-de-Provence, Département Bouches-du-Rhone, Frühjahr / printemps 2014. Digitalfoto / Photo numérique.)

 

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